Kreatives Selbstvertrauen – die Basis für Erfolg und wie geht das genau?

Viele meiner Klienten haben das Gefühl, durch mangelndes Selbstvertrauen ihre Ziele nicht erreichen zu können. Sie trauen sich gewisse Schritte erst einmal gar nicht zu. Der Weg aus dem Problembewusstsein führt über die Überwindung alter Muster hin zur Formulierung neuer Ziele. Veränderungsprozesse sind häufig der Schlüssel zum Erfolg. Klingt theoretisch, ist aber so.

Nicht zögern und zweifeln, sondern einfach handeln mit dem festen Ziel vor Augen. Oft sind es die kleinen Schritte, die uns neue Kraft, Motivation und vor allem ein gutes Gefühl geben.

Wir alle kennen die gähnende Langeweile, die sich ausbreitet, wenn man an der Supermarktkasse am Ende einer langen Schlange steht – natürlich gilt Murphys Gesetz: alle anderen Kassenschlangen kommen schneller voran. Man bemitleidet sich selbst und muss sich dem Schicksal fügen. Spätestens bei diesem Gedanken schlage ich vor, Du stellst Dich einfach abwechselnd auf ein Bein, hältst das Gleichgewicht, trainierst Deine Wadenmuskulatur und nutzt somit die Zeit sinnvoll! Du bist kein Pechvogel in der längsten Supermarktschlange, sondern vielmehr der Gestalter der Dir geschenkten Zeit! Und schon hast Du ein Lächeln im Gesicht. Selbst, wenn diese kleine Übung einem Mitmenschen auffällt, so wirst Du über dessen Reaktion überrascht sein – probiere es einfach mal aus.

Vor einiger Zeit hatte ich ein Coaching mit einem großartigen Pianisten. Sein größter Wunsch war einen Steinway & Sons Konzertflügel zu besitzen, ein Instrument im fast 6-stelligen Eurobereich und somit eine Investition, die erst in weiter Zukunft Realität geworden wäre. Er akzeptierte das, auch wenn eine gewisse Melancholie in seiner Stimme mitklang. Ich fragte ihn, was er denn tun könnte um sein Ziel schneller zu erreichen. Er war irritiert und zunächst sehr ratlos. Im Laufe des Prozesses fiel ihm auf, dass er häufig Auftritte im privaten Bereich anlässlich runder Geburtstage oder auch auf honorigen Charityevents hatte. Er kannte zahlreiche Leute, die sich sowohl im sozialen Bereich als auch kulturell gerne engagieren. Ich schlug ihm vor, seine Auftraggeber anzusprechen, ob es nicht möglich wäre, ihn bei der Finanzierung des Flügels zu unterstützen und im Gegenzug beispielsweise private Konzerte zu geben oder die Benefizveranstaltungen musikalisch zu unterstützen. Ich sehe noch immer sein entsetztes Gesicht vor mir, seine ganze Körpersprache war in Abwehrhaltung. Er sagte, er könne das auf keinen Fall! Eine wahre Herausforderung für jeden Coach und ich kürze hier mal ab: Als er ging war die Tür zu diesem Schritt offen und knapp 8 Wochen später rief er mich freudestrahlend an: Der Flügel wird in Kürze geliefert!    

Als ich noch im corporate business unterwegs und Teil des Managementteams war, war ich über lange Strecken die einzige Frau in den montäglichen Meetings. Selbst der Smalltalk mit meinen männlichen Kollegen verlief weniger entspannt als das in Männerkreisen unter Männern so üblich ist. Unverfängliches Thema der Herren nach dem Wochenende war damals wie heute die Bundesliga und die detailverliebte Sichtweise auf die Vorzüge des Lieblingsvereins im Vergleich zur taktisch mangelhaft aufgestellten Konkurrenz.  Spätestens jetzt war ich raus. Die Frotzelei meiner Kollegen erreichte ein überraschendes Niveau, ich verfolgte die Gespräche mit einer gewissen Scham und einem Kleinmädchenlächeln im Gesicht mit dem Ergebnis, dass mich der eine oder andere bemitleidende Männerblick streifte. Und das war das Letzte, was ich wollte!

Frustriert erzählte ich meinem damaligen Lebensgefährten von diesen Erfahrungen und wie schlecht es mir damit ging. Und plötzlich ging uns ein Licht auf: mein Freund war Fußballfan und kannte sich bestens aus. Er gab mir Nachhilfestunden und meine Fußballkenntnisse verbesserten sich in kurzer Zeit von eher mangelhaft auf eine Ebene respektablen Wissens. Ich lernte Spieler- und Trainernamen auswendig und hatte sogar Spaß an der Analyse von taktischen Manövern! Auch bat ich meinen Lebensgefährten mir ehrlich mitzuteilen, was Männer am meisten an Frauen stört, die vorgeben, Ahnung von Fußball zu haben. Meine Damen, ein wichtige Überlegung, wenn man als Frau ernst genommen werden will! Fortan lernte ich die wöchentlichen Ligaergebnisse auswendig, ließ mir 3-4 Insider mit auf den Weg geben und ging mit viel Selbstvertrauen in das Montagsmeeting.

Ich punktete immer und vor allem dadurch, dass es mir gelang, sehr schleichend und eher casual meine Kenntnisse einfließen zu lassen. Leise, aber mit hoher Kompetenzdichte – das beeindruckte auch den letzten Skeptiker! Somit konnte ich meine beruflichen Anliegen und Meinungen entspannter präsentieren und ich hatte das gute Gefühl, respektvoll gehört zu werden. Was für ein Erfolgserlebnis!

Ich bin übrigens bis heute ein echter Fußballfan – mein Herz schlägt schwarz-gelb (und auch noch immer für die Darmstädter Lilien). In diesem Sinne: HEJA BVB!

Karin Heinrich
25.10.2019

Kommentare gerne an info@karinheinrich.de

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