In Zeiten wie diesen

Ja, wir haben eine Krise und ja, auch ich habe anfänglich über Tage und Wochen viel dazu gelesen und kaum eine Informationssendung verpasst. Das kann man so machen, immer in der Hoffnung zwischen den Zeilen erste Lichtblicke zu entdecken und vielleicht hoffnungsfroher zu werden. Nun denn, eigentlich war das Gegenteil der Fall, denn die Flut an teils auch gegensätzlichen Informationen hat mich maßlos verunsichert und überfordert!

Längst habe ich damit aufgehört. Klar lese ich gelegentlich einen SPIEGEL- oder ZEIT-Artikel und schaue mir die Tagesschau oder interessante Nachrichtenrecherchesendungen an. Aber der Fokus meiner Tageswachphasen gehört nicht mehr dem Virus, sondern viel spannender ist es doch, die dazu gewonnene Zeit wertzuschätzen und zu genießen.

Homeoffice ist für mich kein Problem, da ich das zum Glück schon über ein Jahr praktiziere. Vieles kann ich in Telefonkonferenzen oder Videoschalten erledigen, so wie die Meisten von uns zurzeit. Selbst individuelle Coachings funktionieren online recht gut, obwohl ich die persönliche vor Ort Situation bevorzuge, die mir einfach noch besser erlaubt, mich in mein Gegenüber hineinzuversetzen.

Ich habe schon seit längerem die Podcasts für mich entdeckt und auch das eine oder andere Webinar. Es gibt so großartige Fortbildungsmöglichkeiten, womit man die Extrazeit sinnvoll füllen kann. Endlich Zeit, Dinge zu tun, die ich immer schon mal tun wollte!

Ich rede vermehrt mit den Nachbarn und höre interessiert zu. Ich freue mich über das freundliche Hallo von Spaziergängern, wenn ich meine Walkingrunden drehe. Ich beobachte die Eichhörnchen, lausche dem so unterschiedlichen Vogelgezwitscher, freue mich über die Bienen in meinem Garten und das satte Grün der frisch ausgeschlagenen Bäume. Ich gehe mit noch offeneren Augen durch den Wald, fordere all meine Sinne heraus und staune über so manchen ehrfürchtigen alten Baum – gelegentlich umarme ich auch mal einen – kein Witz! Es ist einfach ein erdiges, beschützendes Gefühl und Bäume geben jede Menge Energie!

Gerne sitze ich auf meiner Lieblingsbank mit Blick auf den kleinen See, schaue, rieche, atme und denke an NICHTS. Ich fühle mich dann ruhig und stark, zufrieden und glücklich – mitten in Zeiten wie diesen!   

Karin Heinrich
15.05.2020

Kommentare gerne an info@karinheinrich.de

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